Chancengleichheit für alle
An der gestrigen Ratssitzung hat sich eine Mehrheit des Rates für mehr Chancengleichheit und Toleranz bei der Personalpolitik der Stadt Zürich ausgesprochen.
2009 hatte der Rat eine Motion überwiesen, in welcher die SP-Gemeinderätin Fiammetta Jahreiss und der SP-Gemeinderat Marcel Savarioud den Stadtrat aufforderten, bei der Anstellung und Personalentwicklung die Chancengleichheit bei ausländischen Personen zu fördern. Mit der an der gestrigen Sitzung behandelten Weisung setzte der Stadtrat dieses Anliegen um und erweiterte die Grundsätze der Verordnung über das Arbeitsverhältnis des städtischen Personals mit dem Zusatz, dass die Stadt die Toleranz und Akzeptanz von Minderheiten zu fördern hat und bei der Anstellung und Personalentwicklung berücksichtigen muss.
Die Kommission erweiterte den Katalog dahingehen, dass nun auch Menschen, die aufgrund ihres Alters, sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität benachteiligt werden könnten, geschützt werden. Somit fördert die Stadt bei ihrer Personalpolitik alle Menschen, die benachteiligt werden können, sei dies wegen dem Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Herkunft, Staatsangehörigkeit, Sprache, Religion oder ihrer Behinderung.
In gewohnt harscher Manier wetterten die Vertreter der SVP und der SD gegen dieses Vorhaben. Während die Vertreter der SVP der Meinung waren, dass solche Dinge nicht nötig sind, philosophierte der SD Vertreter darüber, dass sich eingebürgerte Schweizer gefälligst als Schweizer fühlen sollten und stolz auf ihren Pass sein müssten, statt sich über ihre Herkunft zu definieren. Weiter führte er aus, dass durch solche Regelungen die Einheimischen oder Menschen, deren „sexuelle Orientierung nicht der biologischen Regel der Natur entspricht“ benachteiligt würden.
Selbstverständlich kann man nicht von jedem gewählten Gemeinderat erwarten, dass er auch nur ein wenig über den eigenen Tellerrand hinaus denkt. Es sei deswegen den Vertretern der SD und SVP nicht zu verübeln, dass sie in ihrem eigenen Tellerrand nicht wissen, was Diskriminierungen bedeutet, obschon Voten wie jene des SD-Vertreters geradezu Öl im Feuer der Diskriminierungen sind. So traurig dieser eingeschränkte Horizont auch sein mag, umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die Weisung mit grosser Mehrheit vom Rat überwiesen wurde und die Personalpolitik der Stadt nun ein solch wichtiges Instrument erhält! Der SP ist es somit wieder einmal gelungen, den Kampf gegen Diskriminierungen und die Förderung von Chancengleichheit, erfolgreich weiter zu führen.