Der Escher-Wyss-Platz und die Nagelhaus-Lücke
Der Gemeinderat hat sich am Mittwochabend eine stündige Debatte zum Escher-Wyss-Platz geliefert: Als Nachtrag zur abgelehnten Nagelhaus-Abstimmung 2010 reichten drei Parteien drei verschiedene Vorstösse mit Ideen zur zukünftigen Platzgestaltung und -bespielung ein. Die CVP wünscht sich eine einfache und kostengünstige Platzgestaltung samt Züri WC und Bistrokiosk. Der EVP schweben Angebote vor, die den sportlichen Freizeitbedürfnissen Jugendlicher entsprechen und die SVP möchte den für das Nagelhaus vorgesehenen Standort einem privaten Gastro-Unternehmer im Baurecht abgeben zwecks Realisierung eines Kleinbetriebs.
Das Nagelhaus zeigt nach wie vor Nägel und warf im Gemeinderat emotionale Wellen. In kreativen und zum Teil erheiternden Voten wurde über den Platz, die Kunst und die Meinung der Bevölkerung debattiert. Dabei ging es eigentlich nur um die Frage, ob die drei Vorstösse an den Stadtrat überwiesen werden sollen oder nicht.
Die SP äusserte sich dahingehend, dass der Escher-Wyss-Platz städtebaulich zu wichtig sei, als dass auf die Schnelle eine einfache und billige Platzgestaltung mit Bistro und WC hingesetzt oder gar im Baurecht an Private abgegeben werden könne. Es gelte für diesen Platz eine intelligente Lösung zu finden, die dem neugebauten Quartier gerecht werde, egal, ob dies einem gefalle oder nicht. Es brauche hier mehr als eine reine Bedürfnis- und Verpflegungsanstalt. Zudem sei der Platz wegen der Tramlinien denkbar ungeeignet für sportliche Jugendaktivitäten. Es brauche etwas Attraktives, das einen Platzmarker setze.
Der Gemeinderat überwies schlussendlich nur den Vorstoss der CVP in Form eines Postulats, dessen Inhalt jedoch durch eine Textänderung so stark abgeändert worden ist, dass er mit dem ursprünglichen Vorstoss nichts mehr zu tun hat: Der Stadtrat soll nun prüfen, wie der Escher-Wyss-Platz so umgestaltet werden kann, dass die Aufenthaltsqualität für zu Fuss Gehende verbessert werden kann. Für Velofahrende soll eine nutzbare Verkehrsführung geplant und gebaut werden.
Eva-Maria Würth, Gemeinderätin SP 7&8