Ein Herz für Gärtner
Die GLP forderte den Erhalt der Gärten ohne Wenn und Aber, die SP-Fraktion hingegen beleuchtete den Vorstoss aus verschiedenen Blickwinkeln. Familiengärten haben sehr wertvolle Aspekte (Umgang mit der Natur, Gesundheitsförderung, Integrationswirkung, etc.), weshalb diese durchaus zu erhalten oder gegebenenfalls adäquat zu ersetzen sind. Einerseits sind aber explizit auch zeitgemässe Nutzungsformen (z.B. spezielle Parzellierungen, halb-öffentliche Areale, Gemeinschaftsgärten, etc.) in Betracht zu ziehen. Andererseits besteht das Risiko, dass im konkreten Fall die rigiden Forderungen gar als Bumerang wirken können: Es ist denkbar, dass zukünftig auf Zwischennutzungen oder befristetes Gärtnern in Bauzonen verzichtet wird, um danach ja keinen Ersatz suchen zu müssen. Es kann nicht sein, dass durch starre Regeln notwendige Bauprojekte (z.B. Schulen, Wohnsiedlungen) verzögert werden – eine zeitgerechte Planung unter Berücksichtigung der Familiengärten ist aber selbstverständlich erwünscht. Wir haben deshalb im Gemeinderat einen Vorschlag eingebracht, um diese Bedenken zu zerstreuen. Unsere Beiträge wurden jedoch leider nicht angenommen, was bei uns den Eindruck entstehen liess, dass es der GLP um reine Effekthascherei ging – den Postulanten war wohl eine untergehende Mitte-Koalition wertvoller als eine mehrheitsfähige Mitte-Links-Koalition.
Die SP wird weiterhin dafür einstehen, Vorstösse kontrovers zu diskutieren, faule Zähne zu ziehen und notwendige Ergänzungen anzubringen statt Anliegen unbesehen durchzuwinken. Auch wir haben ein Herz für Gärtner – aber hier wäre eine Blutauffrischung angebracht gewesen!