Endlich sichere Velorouten für Zürich

Das Velo wird bei den Zürcherinnen und Zürchern immer beliebter. Die Infrastruktur hinkt jedoch hinterher – bei der Realisierung von Velorouten herrscht Stillstand. Die Folgen sind verheerend: Seit dem Jahr 2011 haben sich die Velounfälle in Zürich mehr als verdoppelt. Damit es mit der Erstellung von sicheren Velorouten nun endlich vorwärts geht, unterstützen Stadtrat, Gemeinderat und eine breite Koalition die VeloroutenInitiative. Mit Ihrem Ja am 27. September ermöglichen Sie, dass endlich auch Zürich sichere Velorouten erhält.

Velofahren ist gesund, macht Spass und schont das Klima. Kein Wunder, fahren immer mehr Zürcherinnen und Zürcher Velo: Inzwischen nutzt mehr als ein Viertel der Stadt bevölkerung mehrmals pro Woche das Velo. Dieses hat sich im Alltag von vielen Menschen also fest etabliert.

Verdoppelung der Unfälle

So sehr die Zürcherinnen und Zürcher das Velo mögen, so unzufrieden sind sie mit der Infrastruktur: Gemäss der aktuellen städtischen Bevölkerungsbefragung schneiden die Behörden beim Velo am schlechtesten ab – weniger als ein Drittel der Bevölkerung ist mit der bisherigen Politik zufrieden. Mehr als die Hälfte der Velofahrenden gibt zudem an, dass sie sich im Strassenverkehr häufig unsicher fühlen.

 

Das kommt nicht von ungefähr: Seit dem Jahr 2011 wurden von Jahr zu Jahr mehr Velofahrerinnen und Velofahrer verletzt, und inzwischen sind die Unfallzahlen mehr als doppelt so hoch wie noch vor neun Jahren.

So stark haben die Velounfälle in Zürich zugenommen. (Quelle: Verkehrsunfallstatistik Stadt Zürich)
So stark haben die Velounfälle in Zürich zugenommen. (Quelle: Verkehrsunfallstatistik Stadt Zürich)

Gemäss der Sonntagszeitung passieren in keiner anderen Schweizer Stadt auch nur annähernd so viele Unfälle wegen schlechten oder fehlenden Velowegen. Viel zu häufig kommt es leider auch zu schweren Unfällen: Im Jahr 2018 kamen im Kanton Zürich 33 Menschen im Strassen verkehr ums Leben; rund 80 Prozent davon waren Zweiradfahrende. Der Handlungsbedarf ist also ausgewiesen – und er ist absolut dringlich!

Kaum Fortschritte bei der Infrastruktur

Und doch sind in den letzten Jahren kaum neue Velorouten entstanden. Zwar gibt es mit dem Masterplan Velo ein eigentlich gutes Konzept für ein brauchbares Veloroutennetz. Doch bei der Umsetzung hapert es: Wird das bisherige Realisierungstempo beibehalten, wäre das vorgesehene Netz erst im Jahr 2095 fertiggestellt – also in 75 Jahren. So lange können wir unmöglich auf sichere Velorouten warten!

 

Die Velorouten-Initiative ist eine pragmatische Lösung, die schnell umgesetzt werden kann: Ausgewählte Quartierstrassen sollen velofreundlich gestaltet und vom automobilen Durchgangsverkehr befreit werden. Weil dafür nur wenige bauliche Massnahmen notwendig sind, kann die Umsetzung rasch und kostengünstig erfolgen. So schaffen wir sichere Velorouten – und zwar heute, nicht erst in 75 Jahren.

Eine echte Win-Win-Lösung

Gute Velorouten nützen jedoch nicht nur den Velofahrenden, sondern auch den Fussgängerinnen und Fussgängern. Diese leiden nämlich am meisten darunter, dass heute viele Velorouten auf Trottoirs geführt werden. Kein Wunder, erklärten in einer Umfrage 53 Prozent der Fussgängerinnen und Fussgänger, dass für sie Velos oft eine Gefahr sind. Auch dieses Problem packt die Velorouten-Initiative an, indem sie mit den unsäglichen «Mischverkehrsflächen» Schluss macht und so die Velos von den Trottoirs runterholt. Überhaupt profitieren alle – auch der öffentliche Verkehr sowie die Autofahrerinnen und Autofahrer –, wenn öV, Autos, Velos und Fussverkehr voneinander getrennt werden. Die Velorouten-Initiative schafft also eine echte Win-Win-Lösung!

 

Ein Gewinn ist die Initiative auch für das Klima. Heute verzichten nämlich viele Zürcherinnen und Zürcher auf das Velo, weil eine sichere Infrastruktur fehlt. Faktisch verhindert der Mangel an guten Velorouten also eine klimafreundliche Mobilität. Das muss dringend geändert werden: Wer ein umweltfreundliches Verkehrsmittel wählen möchte, soll das auch tun können – und zwar sicher!

Breite Unterstützung für eine pragmatische Initiative

Es gibt also viele gute Argumente für sichere Velorouten. Es erstaunt deshalb nicht, dass das Anliegen sehr breit unterstützt wird. Die SP hat die Initiative gemeinsam mit den Grünen, der GLP, der AL, Pro Velo und umverkehR lanciert. Inzwischen haben weitere Parteien wie die EVP und weitere Organisationen wie der VCS die Ja-Parole beschlossen. Und auch der Stadtrat und der Gemeinderat empfehlen die Initiative zur Annahme. Das zeigt in aller Deutlichkeit: Die vorgeschlagene Lösung ist nicht nur wirkungsvoll, sondern auch pragmatisch und ausgewogen.

 

Die Initiative verlangt nichts Extravagantes, sondern nur das, was in anderen Städten längst selbstverständlich ist. Kopenhagen und Amsterdam haben es vorgemacht – mit grossem Erfolg: Das Risiko, beim Velofahren tödlich zu verunfallen, ist in Dänemark 57 Prozent und in Holland sogar 69 Prozent tiefer als in der Schweiz. Was andere Städte können, kann Zürich auch. Ihr Ja zur Velorouten-Initiative macht es möglich. Herzlichen Dank!