EWZ-Produkte ab 2015 zu 100% erneuerbar!
Die gute Nachricht zuerst: Auf Anfang 2015 wird das EWZ seinen Kunden/-innen in der Grundversorgung nur noch Strom aus 100 % erneuerbaren Energien anbieten, also Strom aus Wasser-, Solar-, Wind- und Biomasseanlagen. Im Fachjargon heisst dies: Der gesamte an dieses Kundensegment verkaufte Strom wird mit entsprechenden Zertifikaten ökologisiert. Konkret bietet das EWZ neu noch vier Produkte verschiedener Qualität an, wobei das Basisprodukt (also das ökologisch schlechtestes) aus Wasserkraft und Kehrichtabwärme bestehen wird. Es wird ab 2015 also nicht mehr möglich sein, Atomstrom zu beziehen. Zum heutigen Zeitpunkt betrifft dies 2/3 des vom EWZ abgesetzten Stroms. Davon profitieren können alle Privatkunden, Gewerbebetriebe mit einem Jahresverbrauch von weniger als 100 MWh sowie Grosskunden, die den Marktzugang bisher nicht beantragt haben.
Auslöser für diese Verbesserung ist eine Motion, die 2011 von SP, Grünen und GLP gemeinsam eingereicht wurde und die ab 2015 die stetige Ökologisierung des EWZ- Stromproduktportfolios bis zu 100 % Erneuerbar forderte. In der Debatte vom 5. März sprach sich der Gemeinderat der Stadt Zürich mehrheitlich für die Vorlage aus trotz Gegenstimmen von Seiten SVP, FDP, CVP und AL.
Und nun noch die schlechte Nachricht: Den Atomstrom los ist das EWZ deswegen nicht von heute auf morgen. Die laufenden Kernkraftwerkbeteiligungen bleiben bestehen; das Produktionsportfolio enthält nach wie vor Kernenergie. Solange dies so ist, wird die Kernenergie auf dem freien Markt gehandelt. Soweit möglich, wird das EWZ natürlich bestrebt sind, auch diesen Anteil mit Zertifikaten zu ökologisieren, doch ist dies nur bedingt steuerbar und hängt von der Nachfrage nach ökologisiertem (Atom-)Strom ab.
Auch wenn das Ziel noch nicht in greifbarer Nähe ist: Zürich macht mit dieser Entwicklung einen kleinen – symbolischen – Schritt weiter Richtung Atomausstieg und 2000-Watt-Gesellschaft. Weiter so!