Nein zur «Seefeldisierung»!
Die Zürcher Wohnungsnot hat es sogar in einen Dokumentarfilm des Schweizer Fernsehens gebracht. Gestern Mittwoch strahlte SF1 den Film «Vertrieben von zu Hause – die Yuppisierung eines Quartiers» aus. Dabei wird eine Entwicklung im Seefeld gezeigt, die auch in anderen Stadtkreisen zu beobachten ist.
Günstige, ältere Wohnungen werden abgerissen oder aufwändig renoviert und für den doppelten bis dreifachen Preis an reiche Zuzüger vermietet – was neuerdings «Seefeldisierung» genannt wird. Auch wenn ich nicht vom Heimatschutz bin, diese Entwicklung macht mir Sorgen. Für ein stabiles soziales Netz brauchen die Zürcher Quartiere eine gute Durchmischung.
Der Renditedruck im Immobilienmarkt ist so stark geworden, dass solche Überlegungen im «freien» Wohnungsmarkt immer stärker vernachlässigt und MieterInnen mit immer rüderen Verhältnissen konfrontiert werden. Umso wichtiger ist es, dass die Stadt Zürich die Mittel erhält, um Gegensteuer zu geben. Landkauf durch die Stadt für kommunalen Wohnbau oder Abgabe im Baurecht wäre eine gute Investition. Und nur so können wir sicherstellen, dass sich ein angemessenes Wohnraumangebot nicht nur an die – natürlich willkommenen – wohlhabenden ZuzügerInnen, sondern weiterhin auch an den Mittelstand sowie ältere Menschen oder solche in Ausbildung richtet.