Persönlich-Kolumne: Arbeit für alle?
Die Stadt Zürich ist ein Wirtschaftsmotor. Eigentlich gäbe es genügend Arbeitsplätze für alle. Eigentlich. Denn die Zahl der Menschen, die von der Sozialhilfe abhängig sind, steigt.
Warum ist das so?
Eine Studie der Universität Basel, die ich in Auftrag gegeben habe, liefert die Antwort: Für Menschen mit keiner oder geringer Bildung gibt es auf dem Arbeitsmarkt immer weniger Jobs. Viele dieser Arbeiten werden heute in andere Länder ausgelagert. Arbeitsplätze, die bei uns bleiben oder entstehen, erfordern eine immer höhere Qualifikation. Nicht mehr alle, die wollen und auch könnten, finden Arbeit. Diese Tatsache stellt die Sozialhilfe vor grosse Herausforderungen. Ein Umdenken ist notwendig.
Wir müssen akzeptieren, dass nicht alle, die wollen und können, einen Job finden und trotzdem müssen wir so viele wie möglich in den Arbeitsmarkt bringen. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Sozialhilfe der Zukunft.
Was ist die Lösung?
Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Erwerbsarbeit trägt wesentlich zu unserem Wohlstand bei und sie soll auch künftig die Existenz für die meisten sichern. Wir müssen die Herausforderungen des Arbeitsmarktes anders, gezielter angehen – vor allem durch Verbesserungen in der sozialen Sicherung und gezielte Bildungsmassnahmen.
Wir sollten den Druck wegnehmen, bei jenen, die kaum eine Chance haben wieder eine Arbeit zu finden und jene gezielt fördern, die eine reelle Chance haben.
Der Wirtschaftsmotor Zürich soll weiter laufen, die Schwächsten dabei aber nicht vergessen.