Persönlich-Kolumne: Fast das halbe Leben
Ich hätte mir überlegen können, ob 24 Jahre genug sind. Mit 31 sass ich als Parteisekretärin mittwochabends auf der Ratshaustribüne. 1994 wurde ich mit 32 Gemeinderätin – damals eine der Jüngsten. Nachdem Niggi Scherr zurückgetreten ist und Andres Türler angekündigt hat, nicht mehr anzutreten, ist Joe Manser der Einzige, der 1994 schon dabei war. Bald bin ich sieben Jahre Stadträtin. Eine Zeit, wo Energie und Überblick auf der Höhe sind und ich weiss, wie Gesundheitsversorgung, Langzeitpflege, Unterstützung im Alter und Schutz vor Umweltschäden top zu halten und weiter zu entwickeln sind.
Wie gut es uns hier in Zürich geht, erlebe ich im Gespräch mit Patienten, Bewohnerinnen von Alterszentren, Angehörigen von Menschen in Pflegezentren oder überhaupt mit Menschen, die unsere Leistungen schätzen. Im Wissen, dass die Behandlung alter Menschen mehr kostet als bei jungen, sind wir stolz, mit dem Stadtspital Waid und dem Pflegezentrum Käferberg tragender Teil des universitären Geriatrieverbunds zu sein und mit dem neuen Bettenhaus Triemli eine vorausschauende Infrastrukturinvestition gewagt zu haben. Als Ökonomin setze ich mich dafür ein, dass unsere Leistungen allen Menschen zur Verfügung stehen, unabhängig davon wie dick ihr Portemonnaie ist, und dass sie zahl- und finanzierbar bleiben. Auch wenn es für mich unbequem wird.
Darum will ich die anstehenden Weichenstellungen in der Gesundheits-, Alters- und Umweltpolitik vier weitere Jahre mitgestalten. Mit der nächsten Amtsdauer werden es über 28 Jahre sein, dass ich mittwochs im Rathaus ein- und ausgehe. Fast mein halbes Leben. Das ist gut so.