Persönlich-Kolumne: Im Kindergarten
Vor dreieinhalb Wochen durften meine Frau und ich unseren Buben ein erstes Mal in den Chindsgi begleiten. Wie für vermutlich alle Eltern, war das für uns ein besonderer Moment: Einerseits ist da der elterliche Stolz, den auch wir nicht ganz unterdrücken wollen, andererseits sind wir plötzlich Teil der Volksschule mit Elternabenden, Lernzielen und allem Drum und Dran.
Unserem Sohnemann gefällt’s bisher sehr gut in der neuen Umgebung mit den neuen Gspönli in Chindsgi und Hort. Dabei hilft ihm sicher auch seine Zeit in der Krippe, die einiges an Rüstzeug und Erfahrung für den neuen Lebensabschnitt mitgegeben hat. Zugleich sorgt der Hort an drei Tagen für die Betreuung neben dem Chindsgi. Dank dem Zusatzeffort der Grosseltern klappt auch die etwas kompliziertere Bring- und Abhollogistik bestens.
Die Kinder, die Eltern und die Öffentlichkeit profitieren vom gut ausgebauten Betreuungsangebot, das wir in der Stadt Zürich kennen. Ein Betreuungsangebot, das Stadt und Eltern etwas Wert ist – sie aber auch etwas kostet. Ebenfalls zu den Nutzniessern des Angebots gehören die Arbeitgeber, da viele Eltern erst dank Kitas und Horten ihren Berufen treu bleiben können. Die Arbeitgeber beteiligen sich bisher jedoch im Kanton Zürich mit Ausnahme einzelner Unternehmen zu wenig an der Finanzierung von Kinderbetreuungsstätten. Die Kantone Waadt, Freiburg und Neuenburg sind da weiter und haben einen Weg gefunden, um die Unternehmen an den Kosten direkt zu beteiligen. Diesen Weg kann auch der Kanton Zürich gehen, wenn wir die Volksinitiative «Bezahlbare Kinderbetreuung für alle» am 25. September annehmen. Die Initiative würde die Arbeitgeber über einen Betreuungsfonds in die Pflicht nehmen und die Portemonnaies von Gemeinden und Eltern entlasten. Ein fairer Ansatz, wie ich meine.