Persönlich-Kolumne: Liebe Kollegen
Nun ist es amtlich: In einem Jahr werden die Zürcherinnen und Zürcher auf Eure Dienste, lieber Andres Türler, lieber Geri Lauber, verzichten müssen – und wir im Stadtrat auf Euer Mitwirken und Eure Gesellschaft.
Über den sichtbaren Teil Eurer Arbeit in den Departementen konnten wir und werden wir noch einiges lesen. Euer allwöchentliches Schaffen im Stadtratsgremium wird hingegen weniger beleuchtet. Aus dem einfachen Grund: Solange wir im Stadtrat kollegial zusammenarbeiten, gibt es wenig zu berichten. Denn gelebte Kollegialität läuft entgegen der medialen Logik: Sie ist kaum personalisierbar, Differenzen werden aus- statt rausgetragen, das Skalpell bewirkt mehr als der Zweihänder, die Lauten sind nicht immer die Einflussreichen.
Aber auch dieser kollegiale Weg liefert Resultate, eben eher still und leise. Ihr beiden – lieber Andres, lieber Geri – habt in den letzten Jahren viel zur Kollegialität im Stadtrat beigetragen. Dafür danke ich Euch. Eurem politischen Einfluss im Gremium wiederum war diese Haltung aber niemals abträglich, was ich dann und wann zu akzeptieren hatte.
Fest steht: Auch bei den nächsten Wahlen werden neun Persönlichkeiten unterschiedlicher politischer Färbung und unterschiedlichen Temperaments in den Stadtrat entsandt. Mögen Eure Nachfolger/innen die nötige Portion Kollegialität mitbringen oder sie sich zumindest im Amt zu Eigen machen.
Wir haben gemeinsam viel erreicht, einiges voneinander gelernt und – last but not least – herzhaft zusammen gelacht. So freue ich mich auf das verbleibende gemeinsame Jahr und wünsche Euch und uns darüber hinaus alles Gute!