Persönlich-Kolumne: Platz für kommende Kinder
Vergangenes Jahr sind im Zeitraum April/Mai 860 kleine Zürcherinnen und Zürcher zur Welt gekommen. Das sagt die Statistik. Rechnet man zurück, müssen viele dieser Babys Sommerferienkinder sein. Strand- oder Hüttenromantik, traute Zweisamkeit – da kann schon mal der Funke überspringen, der etwas mehr als neun Monate danach im Kreisssaal zum sehnlichst erwarteten Kindergeschrei führt. Später kann man der verdutzten Tochter dann mal sagen: «Auch wenn Mami und Papi von hier sind, eigentlich bist du Spanierin.»
Ferien sind eine wunderbare Gelegenheit, den Alltag und die vielen kleinen Problemchen, die ihn umgeben, zu vergessen. Am wenigsten möchte man als junges kinderloses Paar darüber nachdenken, wie man im kommenden Jahr die ausserfamiliäre Betreuung des möglichen Nachwuchses organisieren soll.
Über Jahre hinweg hielt sich in der Stadt Zürich hartnäckig das Gerücht, Kita-Plätze seien so schwierig zu bekommen wie Bootsplätz oder günstige Altstadtwohnungen.
Das stimmt schon lange nicht mehr. Wer heute einen Kita-Platz sucht, findet in aller Regel auch einen, häufig sogar in der Wunsch-Kita. Engpässe traten in den letzten Jahren vor allem bei den durch die Stadt vergünstigten Plätzen auf. Doch auch davon wird es künftig viel mehr geben. Neu können Krippen nämlich zusätzliche subventionierte Plätze vergeben. Der Gemeinderat hat die Mittel dafür vor den Sommerferien gesprochen. Das sind gute Nachrichten für Familien mit geringem bis mittlerem Einkommen. Sie können also getrost die Sommerferien in vollen Zügen geniessen. Wenn neun Monate später etwas dabei herausschaut, werden Eltern, die Stadt Zürich und die privaten Kitas das Kind schon schaukeln.