Schule braucht Raum: Ja zum Rahmenkredit für Schulpavillons
Zürich wächst. Das ist eine erfreuliche Tatsache, stellt die Schulraumplanung aber zuweilen vor grosse Herausforderungen. Eine wachsende Stadt muss flexibel auf kurzfristigen Bedarf an Schul- und Betreuungsräumen reagieren können. Dies etwa dann, wenn auf einer bestehenden Schulanlage nur wenig zusätzliche Fläche benötigt wird. Oder wenn in einem der Wachstumsgebiete Zürichs schwer vorauszusagen ist, ob es ein neues Schulhaus braucht oder ob die Erweiterung eines bestehenden Gebäudes ausreicht. In solchen und ähnlichen Fällen ist es zweckmässig, zunächst provisorische Schul- und Betreuungsräume bereitzustellen. Seit 1998 stehen dafür die sogenannten «Züri Modular»-Pavillons im Einsatz. Sie bieten vollwertigen Schulraum, der schnell verfügbar ist und der dank modularer Bauweise flexibel genutzt und mehrfach verwendet werden kann. Sie sind bei Schülerinnen und Schülern genauso beliebt wie bei Lehr- und Betreuungskräften und haben sich zu einem bewährten Mittel der Schulraumplanung entwickelt.
Seit 2010 muss der Stadtrat jeden Pavillon, der aufgestellt werden soll, separat vom Gemeinderat bewilligen lassen. Dieses Vorgehen ist schwerfällig und schränkt die Flexibilität in der Schulraumplanung ein. Ausgelöst durch eine SP-Motion hat der Gemeinderat mit 104 zu 16 Stimmen entschieden, dass dem Stadtrat bis ins Jahr 2020 50 Millionen Franken als Rahmenkredit zur Verfügung stehen sollen, um die benötigten Pavillons – der Stadtrat rechnet mit rund 16 Einheiten bis 2020 – selbständig beschaffen zu können. Mit einem Ja zum Rahmenkredit erhält der Stadtrat also lediglich eine Kompetenz zurück, die er schon bis 2010 hatte, und er wird keinesfalls von der Pflicht entbunden, neue Schulhäuser zu planen oder bestehende zu sanieren. Denn Zürichs Schulen brauchen beides: Schulhäuser dort, wo die Stadt langfristig wächst, aber auch gute Provisorien an Orten, wo kurzfristig Schulraum benötigt wird.