Wie man sich bettet, so liegt man
Für die zweitletzte Ratssitzung der laufenden Legislatur waren drei Stunden vorgesehen; nach rekordverdächtigen anderthalb Stunden konnten wir jedoch bereits zum parteiübergreifenden Feierabend-Bier hinübergehen. Das lag einerseits daran, dass keine persönlichen Vorstösse mehr behandelt wurden, aber andererseits auch daran, dass die Weisungen aus den Departementen offenbar gut vorbereitet in den Gemeinderat gekommen sind.
Zum Neubau des Sportzentrums Heuried beispielsweise äusserten sich nur die Sprecher der Kommissionsmehrheit bzw. –minderheit. Weitere Gemeinderäte liessen sich nicht auf die Rednerliste setzen, obwohl die Sportanlage Heuried doch als typisches Traktandum angesehen werden kann, welches lokalzürcherische Ränkespiele hervorruft. Ein derartiges Grossprojekt kostet nicht nur eine grosse Summe Geld (hier gut 80 Mio. Fr.) und beinhaltet bau-, sport-, energie- und weitere politische Elemente, sondern zielt als beliebte Institution in den anliegenden Quartieren auch direkt aufs Herz. Ich kann mich noch sehr gut an meinen Plausch als Kind auf der Rutschbahn erinnern. Diese bleibt übrigens auch nach der Gesamtsanierung erhalten. Das spektakulärste neue Element ist jedoch sicherlich die projektierte Eishalle. Aufgrund der Arbeit im Hintergrund – sei es in der Verwaltung, in der Kommission oder in den Fraktionen – konnte das Geschäft schliesslich mit einer grossen Ratsmehrheit verabschiedet werden. Ob die Bagger auffahren dürfen, zeigt sich aber nach der Volksabstimmung im November. Als Wermutstropfen bleibt, dass der Eisrink bis 2017 und die Badi sogar bis 2018 geschlossen werden.
Ebenfalls gut aufgegleist war die Weisung zur Liegenschaft Militärstrasse 115 – besser bekannt als „Polizeiposten Langstrasse“. Der Rat war einstimmig für die Verlängerung des bereits bestehenden Mietvertrages. Ich wünsche mir, dass die Vorarbeiten in den politischen Gremien in der kommenden Legislatur ebenso gut geleistet werden, damit mehr Zeit für weitere politische Diskussionen – in Arbeits- oder Interessengruppen – genutzt werden kann.