Wohnbaudebatte: Um was geht es eigentlich?
Heute abend debattiert der Zürcher Gemeinderat über die Wohnbauvorstösse der SP. Wenn ich mir die diversen Zitate von PolitikerInnen und die Kommentare von LeserInnen anschaue, scheint es einige Missverständnisse zu geben. (siehe z.B. die Berichterstattung in Tagi und NZZ)
Klarzustellen wären insbesondere die folgenden Punkte:
– Die Vorstösse der SP bezwecken keine Umverteilung! Wenn die Stadt Zürich auf dem Kapitalmarkt Geld aufnimmt, damit Boden kauft und ihn zu einem kostendeckenden Zinssatz im Baurecht an die Genossenschaften weitergibt, werden keine Steuergelder umverteilt. Da die anfallenden Kosten unter den Renditeerwartungen privater Immobilienbesitzer liegen, fallen in diesen Wohnungen allerdings die Mieten tiefer aus.
– Es will gar nicht jeder im Seefeld oder in der Enge leben – ich beispielsweise bin ganz zufrieden mit meinem Kreis 4. Wer aber schon seit längerem in den erwähnten Quartieren wohnt, soll nicht aus dem Quartier vertrieben werden, bloss weil die Mieten ständig steigen.
– Es geht nicht um eine „Abzocke des Mittelstandes“. Die Mieten in der Stadt Zürich haben ein Niveau erreicht, bei dem es auch für den Mittelstand schwierig wird, eine erschwingliche Wohnung zu finden. 4-Zimmer-Wohnungen ab 2500.— sind in Zürich zwar der Normalfall, für viele Mittelstandsfamilien aber nicht zahlbar.
– Es entstehen nicht nur mehr Wohnungen durch Genossenschaften, sondern auch günstigere und ökologischere. Überdimensionierte Lofts sind dabei natürlich nicht vorgesehen. Die sehr grossen Wohnungen, die von Privaten gebaut werden, sind weder besonders ökologisch, noch bringen sie verdichtetes Bauen – wie es übrigens auch die Bürgerlichen fordern.
Mit den Vorstössen der SP kann die Stadt Zürich mehr und günstigere Wohnungen bauen, was allen EinwohnerInnen zu Gute kommt. Darum stimme ich mit Überzeugung zu. Die Vorstösse sind zu finden unter: http://www.badran.ch