«Nur der politische Wille fehlt!»

Die SP-Delegierten nominieren Esther Meier und Ali Özcan für die beiden freien Plätze auf der SP-Nationalratsliste. Und die Debatte zur Klimakrise zeigt: Um das Schlimmste zu verhindern, braucht es im Herbst neue politische Mehrheiten.

Nach den Austritten von Daniel Frei und Claudia Wyssen nominierten die Delegierten der SP Kanton Zürich am Dienstagabend einstimmig die Zolliker Kantonsrätin Esther Meier und den Ustermer Gemeinderat Ali Özcan auf die Listenplätze 34 und 35 nach. Damit ist die Nationalratsliste der SP wieder komplett.

 

Inhaltlich stand die Delegiertenversammlung ganz im Zeichen der Klimakrise. Klimawissenschaftlerin Prof. Dr. Sonia Seneviratne machte in ihrem Eingangsreferat klar, dass nur eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1.5 Grad irreparable Schäden wie schmelzende Gletscher oder aussterbende Tier- und Pflanzenarten noch aufhalten kann. «Um die Erwärmung auf 1.5 Grad zu beschränken, müssen wir den CO2-Ausstoss so schnell wie möglich auf netto null senken», so Seneviratne. Einfach werde das nicht, aber: «Noch ist es physikalisch möglich.»

Es braucht neue Mehrheiten

Wie genau, führte Energieexperte Dr. Ruedi Meier genauer aus. Wichtig seien z.B. mehr Energie-Effizient, ein starker Zubau bei den erneuerbaren Energien sowie die Nutzung von CO2-Senken wie Wäldern oder der Landwirtschaft. Und auch er betonte: «Es muss rasch gehandelt werden. Dafür braucht es neue politische Mehrheiten.» Dem pflichtete auch Nationalrätin Priska Seiler Graf zu: «Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind da. Die Technologie ist da. Nur der politische Wille fehlt!»

 

Umso wertvoller sei der Beitrag der Jugendlichen, die mit den Klimastreiks das Thema auf die Strasse tragen und damit auch den Druck auf die Politik erhöhen. «Die Klimastreiks sind im Moment die wichtigste Bewegung – sowohl was die Ökologie als auch was die soziale Frage anbelangt», so Kantonsrat Nicola Siegrist. Und Petra Schmid von den Eltern fürs Klima wandte sich mit ihrem Aufruf nicht nur an Eltern, sondern ganz allgemein an die Älteren: «In diesem Kampf um ihre Zukunft dürfen wir die Jugend nicht allein lassen!»