Wild West auf städtischen Baustellen?
Zwei Postulate eingereicht von SP, Grünen, AL und GLP sorgten für eine hitzige Debatte im Gemeinderat. Gefordert wurde, dass die Bestimmungen zur wöchentlichen Höchstarbeitszeit und Samstagsarbeit wie sie im Landesmantelvertrag (LMV) festgelegt sind, auch auf den städtischen Baustellen eingehalten werden.
Entzündet hat sich die Debatte an der Baustelle auf der Hardbrücke. Hier werde weder die wöchentliche Höchstarbeitszeit noch die SUVA Empfehlungen zum Schutz der Bauarbeiter bei Hitze und Kälte eingehalten wegen des hohen Termindruckes, so der Vorwurf der linken Ratsseite. Die Bürgerlichen argumentierten, die Bestimmungen seien klar und Kontrollen würden erfolgen, es gäbe keinen Grund hier aktiv zu werden. Die Debatte entwickelte sich Richtung Gesundheit der Bauarbeiter versus ungehindertes Autofahren durch rasche Beendigung der Baustellen.
Die Postulate wurden unter Namensaufruf mit 78:40 Stimmen überwiesen. Und heute steht in der Zeitung, dass die Hardbrücke einen Monat früher als geplant dem Verkehr wieder übergeben werden kann. Wieso? Weil dank gutem „Bau-Wetter“ die Arbeiten zügig voranschritten. Komisch!? Sind es nicht die Bauarbeitenden die die Renovation ausführen und dies unter Bedingungen welche die Bestimmungen LMV mehr als nur strapaziert haben?